Preußen Kavallerie Geschenk-Stichdegen aus dem Nachlass des Leutnants «Quintino Caminecci» im Kürassier-Regiments Graf Geßler (Rheinisches) Nr. 8

Standort Deutz 1911. Vernickelte, 74.2 cm lange und 1.7 cm breite Dreikanthohlschliffklinge, die untere Hälfte der Klinge allseitig geätzt, im Zentrum gebläute Kartusche mit der Inschrift in vergoldeten Lettern «Chamaré s/l. Caminneri zur freundl. Erinnerung 1911.». Messinggefäß mit verschraubtem Parierbügel, das Griffstück mit intakter Drahtwicklung, der Korb quartseitig klappbar. Geschwärzte Lederscheide mit Messingbeschlägen, die Scheide leicht geschrumpft, die Kramper des Mundbleches fehlt, dadurch sitzt das Mundblech locker auf. Zustand 2.
Beiliegend eine umfangreiche Recherche und Dokumentation zu der Waffe und dem Träger.

Gesamtlänge 94.5 cm.

Die Waffe hat eine ganz besondere Geschichte!
Sie stammt aus dem Besitz Quintino Camineccis, der erst 1910 die deutsche Staatsbürgerschaft annahm, um in das Kürassier-Regiment Graf Geßler Nr. 8 in Deutz einzutreten. Er war der jüngste Sohn des Bankierssohns Andrea Caminneci aus Palermo und seiner aus Deutschland stammenden Mutter Arnoldine. Die Familie besaß zu dieser Zeit das Schloss Windeck in Altwindeck.
1911 erhielt Quintino Caminecci von Johann Ludwig Graf von Harbuval-Chamaré, der aus einem alten Adelsgeschlecht aus Flandern stammt, die Waffe als Geschenk überreicht. 
Das besondere dabei ist, dass dreikantige Degenklingen in der preußischen Armee verboten waren! Quintino Caminecci muss zum Führen der Waffe also eine Sondererlaubnis des Regiments erhalten haben.
Quintino Caminecci nahm am Ersten Weltkrieg teil und bekam auch das Eiserne Kreuz verliehen. Am 23. Mai 1915 fiel er jedoch in der Lorettoschlacht an der Westfront.
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